Microsoft Power Platform: was Unternehmen 2023 über die Low-Code-Revolution wissen wollen

Interview | Power Platform
Jürgen Sadleder und Bernhard Rechberger

Noch ist die Power Platform eine Unternehmenssoftware mit viel Potenzial, aber wenig Einsatzbereichen. Das dürfte sich allerdings bald ändern, denn aktuellen Prognosen zufolge sollen in den nächsten Jahren abteilungsübergreifend mehr als 500 Millionen neue Apps entwickelt werden – ein großer Teil davon mithilfe der relativ einfach zu bedienenden Tools der Power Platform. Größter Pluspunkt dabei: das intuitive Tool-Set ist in vielen Enterprise Lizenzen bereits kostenlos enthalten und lässt sich damit auf funktionaler und organisatorischer Ebene nahtlos in bestehende Microsoft Umgebungen integrieren.

Erste erfolgreiche Use Cases bestätigen die bevorstehende Revolution der machtvollen Plattform. So hat sich etwa die Forster Gruppe längst von Exceltabellen verabschiedet und nutzt Power BI für die intelligente Datenverarbeitung. Derweil setzt Rath AG erste automatisierte Freigabeprozesse ganz simpel mithilfe von Power Automate um, was zu einer spürbar verbesserten Effizienz führt.

Damit auch Ihr Unternehmen seinen Weg schnell und einfach, ohne horrende Kosten und mit niedriger Einstiegshürde in die Welt der Power Platform findet, haben wir alle wichtigen Details in diesem Überblick zusammengefasst.

Power Platform

Die Power Platform – Was ist das überhaupt?

Die Microsoft Power Platform ist ein mächtiges Toolkit, mit dem durch einfache Erstellung diverser Module und Automatisierungen eine große Bandbreite an abteilungsübergreifenden Herausforderungen gelöst werden und das mit relativ geringem Aufwand.

Der große Vorteil liegt zum einen in der Möglichkeit, auf unterschiedlichste Datensammlungen im Unternehmen zuzugreifen, zum anderen in der Entwicklung von Business Lösungen weitgehend ohne Programmierkenntnisse.

Dieser niederschwellige Ansatz eröffnet ambitionierten Mitarbeitern ungeahnte Möglichkeiten, konkreten Stolpersteinen im Prozess des Büroalltags mit digitalen Mitteln zu Leibe zu rücken. Mit den mächtigen Tools der Power Platform entwickeln sie einfache, aber gewinnbringende Lösungen für einzelne Abteilungen oder spezifische Probleme. Und das alles in der vertrauten Microsoft Umgebung, unter Vermeidung potenzieller Sicherheitslücken durch Drittanbietersoftware.

Power Platform Grafik mit Power Automate, Power Apps und Power BI

Mit den Tools der Power Platform hat Microsoft zwar das Rad nicht neu erfunden, aber eine Suite geschaffen, die es dank ihrer Benutzerfreundlichkeit, Integrierbarkeit und geringen Komplexität mit bisherigen Marktführern wie Nintex aufnehmen kann.

Tools

Welches Tool ist das richtige?

Modernes Prozessmanagement für mehr Effizienz und ökonomischere Workflows bilden die Voraussetzung für digitale Transformation und Digitalisierung im Unternehmen.
Mit der Power Platform dringt Microsoft beispielsweise im Bereich Business-Intelligence in die Domäne etablierter Systeme vor, wie etwa Tableau oder Qlik.

Der Vergleich zwischen Power Platform und Nintex zeigt beispielhaft, dass sich beide Lösungen einander nur noch in spezifischen Punkten nachstehen:

Vorteile der Microsoft Power Platform

1. Integration: Die Power Platform punktet durch nahtlose Integration in die Microsoft Infrastruktur, bei Nintex handelt es sich hingegen um eine externe Lösung (Best-of-Suite vs. Best-of-Breed). Alle Komponenten werden über das M365 Admin Center zentral verwaltet.

2. Prozessmanagement: Die Power Platform unterstützt auch unstrukturierte Prozesse und macht über standardisierte Schnittstellen eine unkomplizierte Anbindung an Drittanbieter Software möglich.

3. Applikationen: Professionelle Apps können auch ohne langjährige Programmier-Erfahrung ganz einfach erstellt und der Programmcode über Snippets angepasst oder erweitert werden.

4. Schnittstellen: Die Power Platform stellt je nach Lizenz zwischen 150 und 600 Konnektoren zu Programmen von Drittanbietern zur Verfügung.

5. Design: Vorlagen und Templates erleichtern die Entwicklung und bieten großen gestalterischen Spielraum.

Vorteile von Nintex

1. Komplexität: Bei der Umwandlung von komplexen, gewachsenen Strukturen in effiziente Workflows hat Nintex die Nase vorn.

2. On-Premise Installation: Nintex erlaubt die Nutzung lokaler Infrastruktur für die Integration. Wahlweise komplett On-Premises oder als hybride Cloud-Lösung.

3. Benutzeroberfläche: Eine der Stärken von Nintex ist der einfache Einstieg über die übersichtliche und benutzerfreundliche Oberfläche.

4. Rechteverwaltung: Im Gegensatz zum komplexen Management der Benutzerrechte unter Microsoft, punktet Nintex mit einem reduzierteren Ansatz: spezielle Admin-Rechte sind grundsätzlich nicht erforderlich.

Nintex bietet sich vor allem für Organisationen an, die bereits über etablierte Strukturen und Prozesslandschaften verfügen, da sich damit selbst komplexe Prozesse und Workflows optimieren lassen. Die Power Platform wiederum eignet sich insbesondere für jene Unternehmen, die ihre digitale Transformation gerade erst auf den Weg bringen. Ihnen stellt Microsoft ein mächtiges und einfach zugängliches System zur Verfügung.

“Erwartet werden in den nächsten Jahren bis zu 500 Millionen neue Apps – das ist mehr als in den letzten 40 Jahren zusammengenommen. Microsoft deckt dabei mit der Power Platform einen großen Bereich für Unternehmen ab: von Business Analyse über Applikationsentwicklung und Prozessautomation bis hin zu Chatbots – und steigt damit zur führenden Enterprise Low-Code-Plattform auf. Für mich ist die Power Platform daher die Low-Code-Revolution schlechthin.”

Michael Herger | Senior Consultant bei corner4
Einstieg Power Platform

Einstieg in die Power Platform

Ein erfolgreiches erstes Pilotprojekt ist häufig die Initialzündung für eine ganze Reihe von Folgeprojekten, wenn die Mitarbeiter erkennen, dass sie nun über ein Werkzeug zur Beseitigung zahlreicher kleiner Probleme im Büroalltag verfügen. Allerdings stößt man auch mit der Power Platform früher oder später an Grenzen. Ein erfahrener Partner hilft beim Setzen der ersten Schritte sowie einer Optimierung der Lernkurve für Folgeprojekte.

Diese 5 Praxistipps erleichtern einen erfolgreichen Start in das mächtige Toolkit:

1. Anforderungen definieren: Für das erste Projekt eignet sich ein lästiger Prozess, der klar abgrenzbar ist und meistens nach denselben Parametern abläuft. Je genauer die Anforderung definiert ist, umso besser.

2. Prototyp erstellen: Mit dem Designer für Canvas Apps lässt sich per Drag and Drop ein erstes Mockup generieren. Der Prototyp muss nicht funktionsfähig sein, aber Anwendung, Benutzeroberfläche und Funktionen veranschaulichen. Die Daten dafür könnten etwa in SharePoint gespeichert werden.

3. Prototyp testen: Key-User geben wertvolles Feedback, ob das Konzept in der Praxis tatsächlich wie geplant funktioniert.

4. Feedbackschleifen nutzen: Kontinuierliches Feedback der Key-User verbessert schrittweise die App, bis sie den in Schritt 1 definierten Anforderungen entspricht.

5. Release sorgfältig planen: Kündigen Sie das Go Live rechtzeitig an und integrieren Sie die neue Anwendung in die jeweilige Benutzeroberfläche. Auf diese Weise ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitern einen möglichst ungehinderten Zugang.

Chancen & Grenzen

Chancen und Grenzen der Power Platform

Obwohl die Tools mit zahlreichen überzeugenden Vorteilen daherkommen, ist auch bei der Verwendung der Power Platform nicht alles eitel Wonne. Insbesondere bei komplexen Fragestellungen zur Integration unterschiedlicher Drittanbieter Plattformen stößt die Power Platform auch schon mal an ihre Grenzen.

Daher ist es wichtig zu betonen: Sie ist nicht die Antwort auf jedes Problem, sondern bietet den größten Nutzen dort, wo es um die Optimierung und Automatisierung von Prozessen geht. Die wichtigsten Argumente für die Nutzung haben wir für Sie zusammengestellt:

  • Unternehmerische Produktivität steigern
    Die Tools der Power Platform haben das Zeug, Prozesse im Unternehmen signifikant zu beschleunigen. Durch Automatisierungen lassen sich Workflows sowie redundante Aufgaben optimieren und im besten Fall sogar eliminieren. Außerdem können plattform- und endgeräteunabhängige Apps auf einfache Weise entwickelt werden.
  • Verantwortlichkeiten klar verteilen
    Das Projekt sollte von Anfang an einem klar strukturierten Ablauf folgen. Für die Vermeidung etwaiger Doppelgleisigkeiten spielt daher die eindeutige Definition von Zuständigkeiten eine entscheidende Rolle.
  • Ortsunabhängiges Arbeiten durch Cloud ermöglichen
    Die cloudbasierte Bereitstellung macht den kostspieligen Aufbau einer eigenen Infrastruktur obsolet und zugleich ortsunabhängiges Arbeiten möglich.
  • IT-Sicherheit erhöhen
    Im Vergleich zu On-Premises Lösungen verbessert die Nutzung der Microsoft Cloud Infrastruktur dank höchster Security Standards des Herstellers erheblich die IT-Sicherheit.
  • Schatten-IT vermeiden
    Durch vielseitige Use Cases und den vereinfachten Zugang läuft die Nutzung der Power Platform leicht aus dem Ruder. Insbesondere dann, wenn im Unternehmen keine klaren Nutzungsregeln definiert sind. Es lohnt sich also das Thema Schatten-IT von Anfang an mitzubedenken und Gegenmaßnahmen zu setzen.
  • Hoher Kosten-Nutzen-Faktor, aber Lizenzen im Auge behalten
    Die Kosten-Nutzen-Relation ist im Vergleich zu anderen Lösungen das große Plus der Microsoft Power Platform. Denn oft sind die erforderlichen Lizenzen bereits im Unternehmen vorhanden. Nur eine Sache gilt es zu beachten: gerade Konnektoren, die nicht in den Standardlizenzen enthalten sind, können die Kosten des Projekts drastisch erhöhen.
Prozesse

Typische Geschäftsprozesse für die Power Platform

Prozessoptimierung ist eine der großen Stärken der Power Platform, für die es mittlerweile auch schon eine ganze Reihe nützlicher Use Cases gibt. Diese bewährten Lösungen zu in fast jedem Unternehmen wiederkehrenden Problemen lassen sich praktisch ohne viel Aufwand umsetzen. Neulingen in der Welt der Power Platform dienen sie außerdem als hilfreicher Einstiegspunkt oder Ideenlieferant, um aufzuzeigen was möglich ist:

  • Besucherregistrierung per Tablet
    Besucher oder Lieferanten können sich bei Terminen im Unternehmen selbst registrieren. Das spart insbesondere bei hoher Besucherfrequenz am Empfang viel Zeit und Ressourcen. Ebenfalls möglich: durch Einscannen der Visitenkarte des Besuchers laufen alle Schritte der Akkreditierung weitgehend automatisiert im Hintergrund ab und die jeweiligen Ansprechpartner werden automatisch informiert. Dies eignet sich auch zur Identifikation von wichtigen Kunden und VIPs am Messestand und damit zur Vermeidung peinlicher Wartezeiten oder Schrecksekunden.
  • Beschaffungs- und Investmentanträge
    Die Power Platform ermöglicht eine zeit- und ortsunabhängige Organisation mehrstufiger Genehmigungsprozesse. Kenntnisnahme sowie Freigaben sind damit im Handumdrehen erledigt und Anträge laufen nicht mehr Gefahr, vergessen zu werden oder liegen zu bleiben.
  • Urlaubsanträge & Reisekosten
    Durch die Einbindung mobiler Endgeräte sind Antrag und Genehmigung von Geschäftsreisen und Urlaubsplänen immer und überall möglich. Schneller sind zeitraubende Verwaltungstätigkeiten kaum zu erledigen.
  • Baustellenkontrolle
    Daten, Termine, Pläne sowie Unterlagen werden zentral verwaltet und der Zugriff auf wichtige Dokumente ist auch von der Baustelle aus möglich. Das zeitaufwändige Suchen und Bereitstellen projektrelevanter Unterlagen gehört der Vergangenheit an.
  • Fuhrparkmanagement
    Unabhängig von der Anzahl der Leihgeräte oder Dienstautos, führen schlecht geführte Aufzeichnungen zu Terminchaos und Problemen in der Buchhaltung. Die Power Platform ermöglicht professionelle Lösungen zur Administration von gemeinsam genutzten Anlagegütern und das auch in Bezug auf Kosten und Abschreibungs-Modalitäten.
  • Essensplan & Bestellungen
    Die Power Platform vereinfacht auch das Leben in der Kantine wesentlich: von der Bestellung von Mahlzeiten und gleichzeitiger Verfügbarkeitsprüfung in Echtzeit, bis hin zu KI-unterstützten Prognosemodellen für den künftigen Bedarf in der Betriebsküche.

“Die Position von Microsoft hat sich seit Einführung der Power Platform ganz klar gefestigt. Der Trend geht eindeutig in Richtung Automatisation und KI. Durch den niederschwelligen Ansatz hat Microsoft dabei ganz klare Vorteile!”

Jürgen Sadleder | Geschäftsführer bei corner4
Vorteile

Vorteile der Power Platform für Unternehmen

Die Power Platform spielt ihre Stärken insbesondere bei wiederkehrenden und prozesslastigen Aufgaben aus. Das ist hilfreich, wenn Standardlösungen entweder nicht verfügbar sind oder zu teuer wären. Ein weiterer Vorteil der Power Platform ist, dass die entsprechenden Microsoft Lizenzen häufig schon im Unternehmen verfügbar sind und notwendiges Know-how einfach im Internet (Tutorials auf YouTube, Blogs, …) abgerufen werden kann.

  • Flexible Lösungen für verschiedenste Anforderungen
    Die Power Platform ermöglicht die Gestaltung von Softwarelösungen, die sich an den konkreten Bedürfnissen im Unternehmen orientieren. Ob Prozesse optimieren oder Workflows automatisieren: die Flexibilität durch ein Set einander ergänzender Tools gewährleistet plattformunabhängige Lösungen für alle möglichen Endgeräte und Fabrikate.
  • Nahtlose Integration in das Microsoft Ökosystem
    Kompatibilitätsprobleme werden mit Hilfe der Power Platform weitgehend vermieden, weil die Microsoft Infrastruktur in vielen Unternehmen bereits vorhanden ist. Auch die Lizenzen zur Nutzung der Power Platform sind in vielen Business Lizenz Modellen von Microsoft bereits inkludiert und ersparen damit kostspielige Zusatzaufwendungen.
  • Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen
    Die Power Platform bringt Firmen näher an den Kern der Digitalisierung. Konkrete Probleme werden direkt im eigenen Unternehmen gelöst, weil die Werkzeuge dafür zur Verfügung stehen. Auch wenn externe Hilfe bei Projekten oft wünschenswert oder notwendig ist, lassen sich interne Kompetenzen und Synergien exzellent nutzen.

Insbesondere Workflows, die aus zahlreichen iterativen Prozessen bestehen eignen sich für eine digitale Ablösung durch die Power Platform. Ein positiver Nebeneffekt ist hier zudem die Einsparung jeder Menge Papier.

  • Begrenzte technische Herausforderung
    Für die Bedienung der Power Platform Tools sind keine elaborierten Programmier-Kenntnisse notwendig. Sie sind vielmehr weitgehend intuitiv bedienbar und der Start gelingt mit geringem Lernaufwand. Die grafische Benutzeroberfläche erleichtert drüber hinaus eine komfortable App-Entwicklung.

Geringerer Entwicklungsaufwand
Durch die hohe Benutzerfreundlichkeit bleibt auch der Aufwand für die Entwicklung von Business-Applikationen überschaubar und das Risiko von Fehlinvestitionen damit entsprechend gering.

Reduktion von Drittanbieter Apps
Die Power Platform ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen zu geringen Kosten. Es zahlt sich daher gleich doppelt aus, Drittanbieter Apps von der Stange durch passende Eigenentwicklungen zu ersetzen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Daten bleiben, wo sie hingehören: im Unternehmen.

“Man kann wohl kein Rechenzentrum On Premises betreiben, das auch nur annähernd vergleichbare Sicherheitsstandards bietet. Auch wenn man gewissen Risiken immer ausgesetzt sein wird – wie stabil die Cloud ist, hat man in den letzten 10 Jahren gesehen, viele der anfänglichen Sicherheitsbedenken konnten bereits ausgeräumt werden.”

Jürgen Sadleder | Geschäftsführer bei corner4
Power Apps

Tool Nr. #1: Power Apps

Power Apps ist ein zentraler Bestandteil der Microsoft Power Platform, mit dem sich über Konnektoren verschiedenste Datenquellen ansprechen und visualisieren lassen. Die so gewonnene Datenbasis kann auf vielfältige Weise bearbeitet werden und ermöglicht die strukturierte Entwicklung von Business-Lösungen, auch ohne vertiefte Programmierkenntnisse.

Top-Funktionen von Power Apps

Power Apps berücksichtigt die bereits im Unternehmen (etwa über SharePoint) vorhandenen Daten. Durch zahlreiche clevere Features lassen sich vielfältige Applikationen verwirklichen:

  • Responsive Design
  • Offline-Fähigkeit
  • KI-Funktion über AI Builder on board
  • Authentifizierung über Active Directory und Social Login
  • Vereinfachte Gestaltung des Layouts mithilfe des Microsoft App Designers
  • Einfache CI-Anpassungen
  • Erleichtertes Datenmanagement im Microsoft Ökosystem

Power Apps im Einsatz bei Brückner Maschinenbau

Brückner Maschinenbau GmbH & Co KG, führender Anbieter für Produktionsanlagen zur Folienherstellung aus Siegsdorf in Bayern, erkannte schon früh das Potenzial von Power Apps und hat bereits folgende 3 Projekte auf Grundlage von M365 realisiert:

1. Kontaktmanager-App:
Eine in Microsoft Teams integrierte App, die schnellen Zugriff auf die globale Adressliste des Unternehmens erlaubt.

2. App für Geheimhaltungsvereinbarungen:
Eine App zur digitalen Verwaltung sämtlicher Geheimhaltungsvereinbarungen mit Kunden und Lieferanten und damit eine deutliche Reduktion des Verwaltungsaufwandes.

3. App für Genehmigungsprozesse:
Erleichterung für die Finanzbuchhalter und Projektbeteiligte dank automatisierter Genehmigungsprozesse.

Power BI

Tool Nr. #2: Power BI

Power BI als integraler Bestandteil der Microsoft Power Platform ermöglicht die niederschwellige Erstellung von Berichten und Dashboards aus Unternehmensdaten. Professionelle Visualisierungen und aussagekräftige Analysen werden mit minimalem Aufwand aus den bestehenden Daten generiert. Diese unterstützen einerseits datenbasierte Entscheidungsprozesse und visualisieren andererseits die Unternehmensvergangenheit. Auch als Forecasting Tool ist Power BI hervorragend geeignet, um etwa automatisch saisonale Schwankungen in den Daten zu erkennen und entsprechend zu berücksichtigen.

Reporting mit Power BI bei der Forster Gruppe

Die Unternehmensgruppe Forster, die federführende Lösungen in Sachen Werbetechnik, industriellem Siebdruck und Lärmschutz produziert, setzt bereits auf die Vorteile von Power BI. Hier war der Kampf gegen die überbordende Papierflut der Anlass zum Vorantreiben der Digitalisierung. Insbesondere die jährliche Inventur bildete regelmäßig einen arbeitsintensiven Pain Point, der mithilfe der mächtigen Tools der Power Platform entschärft wurde.

Automatisierte Workflows ersetzen nun die bisherige Herangehensweise mit zahllosen Excel Sheets und nervtötender Zettelwirtschaft. Die Visualisierung aktueller Zahlen zu Lagerbeständen beispielsweise ermöglichen nun deutlich kürzere Inventurintervalle. Die permanente Verbesserung der Datenbasis hat zudem zu einer signifikanten Steigerung von Aussagekraft und Niveau beim Monitoring und Reporting geführt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen wird Power BI bei Forster bereits in vielen Unternehmensbereichen eingesetzt. Unter anderem in der laufenden Produktion, wo nun mit Hilfe von Scannern Informationen zum Auftragsstatus in Echtzeit zur Verfügung stehen. Auf diese Weise können Produktionsplanung und- steuerung optimiert und kurzfristig angepasst werden.

Power Automate

Tool Nr. #3: Power Automate

Die Automatisierung von Unternehmensprozessen ist der vielleicht wichtigste Eckpfeiler am Beginn jeder Digitalisierungsstrategie. Hier schlummern in allen Unternehmen Potenziale, die ohne großen Aufwand auch kurzfristig Erfolge versprechen. Da erfahrungsgemäß nur ein Bruchteil aller gesammelten Daten tatsächlich genutzt wird, birgt deren gezielte Auswertung enorme Möglichkeiten.

Voraussetzung dafür ist jedoch neben einer durchdachten Strategie auch das richtige Werkzeug. Mit der Möglichkeit zur einfachen digitalen Abbildung von Workflows erfüllt Microsofts Power Automate genau diese Anforderungen.

Vorteile von Power Automate für Workflows

  • Usability:
    Die einfache Handhabung ist ein wesentliches Asset von Power Automate, dessen grafische Benutzeroberfläche das Hinzufügen und die Kombination von Anwendungen erlaubt. Das User Interface ist dabei (fast) beliebig konfigurierbar und die Einbindung von SharePoint mit wenigen Klicks möglich.
  • Integrierbarkeit & Monitoring:
    Konnektoren erlauben die Anbindung an so gut wie alle relevanten Systeme von Drittanbietern, während integrierte Monitoring-Funktionen die Grundlage zur lückenlosen Überwachung aller Prozesse bilden. Durch die nahtlose Einbindung in die Microsoft Infrastruktur bewegen sich die User von Anfang an auf vertrautem Terrain. Module und Standardprozeduren machen die Integration erfrischend einfach und garantieren rasche Erfolge.

Effiziente Datenverarbeitung mit Dataverse

Dataverse ist jene Microsoft Datenplattform, die auf Basis eines ausgeklügelten Sicherheitssystems die Speicherung und Verwaltung von Daten für Business Anwendungen in der Cloud ermöglicht. Diese Daten können anschließend mit Hilfe anderer Tools der Power Platform weiterverwendet und bearbeitet werden. Auch Informationen aus Dynamics 365 Anwendungen werden in Dataverse gespeichert und etwa mit Power Apps einer weitergehenden Bearbeitung zugeführt.

Automatisierung von Freigabeprozessen bei der Rath AG

Die Rath AG ist ein führender Erzeuger von Feuerfestprodukten und nutzt das gemeinsam mit corner4 entwickelte Access Request Tool zur Automatisierung von Freigabeprozessen. Was bisher ein aufwändiges Verfahren und die Interaktion jeweils mehrerer Stellen für Anträge, E-Mail-Korrespondenz und Genehmigung erforderte, kann nun im Optimalfall binnen weniger Minuten erledigt werden. Der gesamte Ablauf ist nun durch eine Automatisierung und gleichzeitige Dokumentation effizient gestaltet.

“Nicht an der Fülle der Möglichkeiten verzweifeln, sondern einfach einmal dort starten, wo man den größten Nutzen für das eigene Unternehmen sieht – mit Exchange oder Teams, wenn es um Kommunikation geht. Liegt der Fokus eher auf Applikationen, dann mit SharePoint oder der Power Platform. Man wächst mit den Aufgaben, weil sich schrittweise immer neue Erkenntnisse und Möglichkeiten ergeben.“

Jürgen Sadleder | Geschäftsführer bei corner4
Power Virtual Agent

Tool Nr #4: Power Virtual Agent

Sowohl Umsetzung als auch Wartung von Chatbots war bisher oft nur mit hohem Aufwand zu realisieren, wodurch viele Unternehmen von deren Verwendung abgeschreckt wurden. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Denn mit Power Virtual Agent können leistungsfähige Bots auch ohne Code erstellt werden, ganz ohne Programmierkenntnisse.

Interne Botabfragen

Während der Fokus bei Chatbots nach wie vor auf Seiten der externen Unternehmenskommunikation liegt, wächst mittlerweile auch der Zuspruch für unternehmensinterne Einsätze. Supportanfragen werden dabei ebenso mit entsprechenden automatisierten Routinen hinterlegt wie etwa Freigabeprozesse.
Interaktionen lassen sich einfach analysieren und Funktionen dadurch unkompliziert anpassen. Darüber hinaus können Power Virtual Agents mit KI lernfähig gestaltet und so entlang der Anforderungen entsprechend weiterentwickelt werden.

Fazit

Fazit: Power Platform – gekommen, um zu bleiben

Eines ist klar: die Microsoft Power Platform ist keine Modeerscheinung, die in ein paar Jahren wieder sang- und klanglos von der Bildfläche verschwindet. Ganz im Gegenteil. Sie ist der Game Changer und Standard, an dem sich die Konkurrenz messen muss.
Denn die Power Platform ist ein mächtiges Tool mit enormem Potenzial. Auch wenn sich nicht alle Features für jedes Unternehmen eignen, bietet es dennoch nahezu unendliche Möglichkeiten zur gewinnbringenden Verbesserung von Prozessen.

Eng wird es auf jeden Fall für die Erzeuger von Drittanbieter Software, da mit der Power Platform eine Suite zur Verfügung steht, die ein breites Spektrum an Use-Cases abzudecken vermag. Der Vorteil liegt dabei ganz klar bei Microsoft, weil sich hier alles innerhalb der gewohnten Umgebung abspielt. Und auch der Zugang zu Unternehmensdaten ist nun so einfach und sicher wie nie zuvor. All das macht die Power Platform auch im Hinblick auf die Kosten-Nutzen-Rechnung zum unbestrittenen Testsieger.

Jürgen Sadleder und Bernhard Rechberger
Jürgen Sadleder und Bernhard Rechberger

Jürgen Sadleder Geschäftsführer bei corner4

icon LinkedIn     Icon Xing

Bernhard Rechberger Key Account Manager bei corner4

icon LinkedIn     Icon Xing





Das könnte Sie auch interessieren: