Microsoft Ignite 2024: Die wichtigsten Trends und Innovationen auf einen Blick

Microsoft
Jürgen Sadleder, MA

Der Microsoft 365 Copilot ist heute in der modernen Arbeitswelt fest etabliert. Fast 70 Prozent der Fortune 500-Unternehmen setzen bereits auf den vielseitigen KI-Assistenten, um Prozesse effizienter zu gestalten und das enorme Potenzial der Digitalisierung gewinnbringend zu nutzen. Kein Wunder also, dass von 19. bis 22. November die Microsoft Ignite einmal mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. 

 

Im Rahmen der global vielbeachteten Microsoft-Konferenz informieren sich IT-Experten, Entwickler und Entscheidungsträger aus erster Hand über die wichtigsten Innovationen und technologischen Trends des Marktführers aus Redmond. Denn insbesondere in den Schlüsselbereichen Künstliche Intelligenz und Sicherheit schreitet die Entwicklung rasant voran. corner4 war natürlich auch bei dieser Ignite live mit dabei und im Folgenden finden Sie eine kompakte Zusammenfassung unserer wichtigsten Erkenntnisse.

KI-Innovationen beim Microsoft 365 Copilot

Der Copilot für Microsoft 365 erhält neue Funktionen, die alltägliche Aufgaben automatisieren und den Nutzern spürbare Entlastung bringen. Erste Features sollen noch dieses Jahr verfügbar sein, der Großteil dann bis spätestens Ende des ersten Quartals 2025. Hier ein Überblick zu den wichtigsten KI-Features für Microsoft-Anwendungen:

 

  • Microsoft SharePoint: Microsoft SharePoint erhält KI-Agenten, welche kontextbezogene Ergebnisse für individuelle Websites liefern können. Die Fragestellung und Antworten verarbeitet der Copilot dabei ausschließlich mithilfe jener Daten, die zur entsprechenden Site (z.B.: Projektsite) gehören.

 

  • Microsoft Teams: Mit Microsoft Places  wird eine KI-gestützte Arbeitsplatzlösung für flexibles Arbeiten (im Rahmen Teams Premium) bereitgestellt. Neben der Optimierung der Raumnutzung  wird auch die Koordination des Arbeitsortes in verteilten Teams vereinfacht.
    Ab Anfang 2025 steht eine Echtzeit-Dolmetsch-Funktion für Meetings zur Verfügung. Zudem unterstützen Agenten bei Besprechungsnotizen und der Analyse von geteilten Inhalten.

 

  • Microsoft Planner: Microsoft Planner soll künftig mithilfe von KI-Agenten Nutzer dabei entlasten, Aufgaben und Ressourcen effizienter zu organisieren und Projekte strukturierter umzusetzen. Genauere Informationen dazu wurden allerdings noch nicht bekanntgegeben.

 

  • Microsoft PowerPoint: Der Microsoft Copilot wird in PowerPoint künftig Übersetzungen in bis zu 40 Sprachen ermöglichen, ohne das Layout der Präsentationen zu verändern. Und bald sollen Live-Übersetzungen direkt im Meeting dafür sorgen, dass jeder Teilnehmer die Inhalte in seiner bevorzugten Sprache verfolgen kann.

 

  • Microsoft Excel: In Excel soll KI die Formelerstellung und Tabellen-Visualisierung deutlich vereinfachen. Dadurch werden auch technisch weniger versierte Nutzer in der Lage sein, Pivot-Tabellen zu erstellen und datenbasierte Erkenntnisse intuitiv aufzubereiten.

 

  • Microsoft Outlook: Microsoft Outlook integriert KI, um die Terminfindung und Agenda-Erstellung zu automatisieren. Dies soll die Planung von Meetings erleichtern und für eine effizientere Organisation des Arbeitsalltags sorgen.

 

Anpassungen gibt es beim Microsoft 365 Copilot aber nicht nur im Hinblick auf neue KI-Features, sondern auch beim Lizenzmodell. Bisher wurde der Copilot jährlich abgerechnet und war an eine 12-monatige Bindung gekoppelt. Ab 2025 sind Nutzer jedoch flexibler. Sie können Microsoft Copilot monatlich kündigen und nach Bedarf buchen.

Neue Plattform: Azure AI Foundry

Microsoft hat Azure AI Studio umbenannt und präsentiert nun Azure AI Foundry, eine zentrale Plattform, die speziell für die Entwicklung komplexer KI-Lösungen konzipiert ist. Während einfache Bots direkt zusammengeklickt werden können, richtet sich das Foundry vor allem an Administratoren und Entwickler, die tiefere Programmierkenntnisse benötigen, um maßgeschneiderte KI-Anwendungen zu erstellen.

 

Ein besonderes Highlight ist das neu entwickelte Source Development Kit (SDK), eine Art Basiskit, das es Entwicklern ermöglicht, Agents oder Actions mit weniger Aufwand zu programmieren. Darüber hinaus führt Microsoft eine zentrale Entwicklungsumgebung ein, die eine effiziente Verwaltung und Anpassung von KI-Apps und Agenten ermöglichen soll und 25 vorgefertigte Apps in einer vereinfachten Programmierumgebung bietet.

Die wolkige Zukunft von Windows: Windows 365 Link

Windows 365 Link ist eine neue Cloud-PC-Hardware von Microsoft, die lokal keine Daten speichert und den Zugriff auf einen virtuellen PC in der Microsoft Cloud ermöglicht. Nutzer erhalten darüber, unabhängig von ihrem Arbeitsplatz, einen schnellen und sicheren Zugriff auf ihre Windows-Desktop-Umgebung. Microsoft hat zudem Gespräche mit anderen großen Hardware-Herstellern in Zukunft angekündigt, um vermutlich kartellrechtliche Probleme zu vermeiden. Denn nur wenn diese ebenfalls eine solche Virtual Desktop Infrastructure (VDI) entwickeln, nimmt Microsoft keine unzulässige Monopolstellung in diesem Marktsegment ein.  

Überdies wird die marktbeherrschende Stellung von Microsoft in den nächsten Jahren aber noch für einen gewaltigen Zustrom in die Cloud sorgen. Denn während der Marktführer aus Redmond sein Quasi-Monopol weiter ausbaut, wird es voraussichtlich in zwei bis drei Jahren verboten sein, Microsoft Office auf lokalen Terminal-Servern zu betreiben. Für viele überzeugte Microsoft-Nutzer bleibt damit mittelfristig nur noch der Weg in die Cloud. Allerdings nicht zu ihrem Nachteil. Denn eine cloud-basierte Arbeitsweise bietet ein hohes Maß an Sicherheit, Flexibilität und Effizienz, das mit lokalen Strukturen kaum erreichbar ist – zumindest nicht im Rahmen herkömmlicher IT-Budgets.

Sicherheit im Fokus: Neue Tools und Ansätze für den Datenschutz

Auf der Ignite hat Microsoft außerdem innovative Lösungen für die Erkennung, Analyse und Prävention von Sicherheitsrisiken präsentiert, die den Schutz von Unternehmensdaten weiter verbessern sollen. Hier ein Blick auf zwei zentrale Neuerungen:

 

  • Internal Security Graph: Der Internal Security Graph revolutioniert den Umgang mit Sicherheitsdaten, indem er sie zentral zusammenführt und kontextbezogen auswertet. Bei einem Datenleck ermöglicht die Plattform eine präzise Analyse, welche Daten betroffen sind, und gibt Handlungsempfehlungen für passende Schutzmaßnahmen. Dadurch wird es Unternehmen möglich, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und effektiver vorzubeugen.

 

  • Microsoft Purview Data Security Posture Management:
    Microsoft Purview Data Security Posture Management setzt auf KI, um Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz vor Datenverletzungen (Data Breaches), indem potenzielle Schwachstellen identifiziert und Sicherheitsmaßnahmen proaktiv optimiert werden.

Unser Fazit zur Microsoft Ignite 2024

Microsoft setzt mit Nachdruck auf Künstliche Intelligenz und Sicherheit als zentrale Treiber der digitalen Transformation. Die diesjährige Konferenz brachte eine beeindruckende Fülle an Neuerungen hervor: Über 100 größere Entwicklungen, die nahezu alle einen Bezug zu KI haben und zügig umgesetzt werden sollen. Damit bekräftigt Microsoft seinen Anspruch, auch künftig als Wegbereiter innovativer Technologien Maßstäbe zu setzen.

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Jürgen Sadleder, MA
Jürgen Sadleder, MA

Jürgen Sadleder ist seit März 2016 Geschäftsführer bei corner4. Mit jahrelanger Erfahrung als Projektmanager und breit gefächertem Prozesswissen unterstützt Jürgen Kunden in den Bereichen Softwareentwicklung, Business Intelligence und Microsoft 365.

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